DORA – alles, was Sie jetzt wissen sollten

In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Unternehmen und Organisationen zunehmend den Gefahren und Risiken von Cyberangriffen ausgesetzt. Um die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Finanzinfrastruktur in der EU zu stärken, wurde der Digital Operational Resilience Act (DORA) ins Leben gerufen. Dieses Gesetz stellt sicher, dass Finanzinstitute und ihre Dienstleister widerstandsfähiger gegen Cyberbedrohungen werden.

In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die verschiedenen Aspekte von DORA und zeigen auf, warum es für Ihr Unternehmen von Bedeutung ist.

Was ist DORA?

DORA ist eine regulatorische Rahmenregelung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die digitale Betriebsresilienz von Finanzinstituten zu verbessern. Ziel ist es, sicherzustellen, dass diese Institute in der Lage sind, Störungen ihrer IT-Systeme und Daten zu bewältigen und ihre kritischen Funktionen auch in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten. Dies umfasst eine breite Palette von Anforderungen, die von der IT-Sicherheit über das Risiko- und Incident-Management bis hin zur Meldung und Überprüfung von Cybervorfällen reichen.

Kernanforderungen von DORA

  1. IT-Risikomanagement Finanzinstitute müssen robuste IT-Risikomanagement-Rahmenwerke implementieren. Dies beinhaltet die Identifizierung, Bewertung und Minderung von IT-Risiken sowie die Integration dieser Prozesse in das gesamte Risikomanagement des Unternehmens.
  2. Incident-Management Ein effektives Incident-Management ist entscheidend. Finanzinstitute müssen in der Lage sein, Cybervorfälle schnell zu erkennen, darauf zu reagieren und sie zu melden. Dies erfordert klare Prozesse und Verantwortlichkeiten sowie regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter.
  3. Operational Resilience Testing Regelmäßige Tests der operativen Resilienz sind unerlässlich, um Schwachstellen zu identifizieren und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Dies kann durch Penetrationstests, Red-Team-Übungen und andere Sicherheitsüberprüfungen erfolgen.
  4. Outsourcing und Drittanbieter-Management Viele Finanzinstitute lagern kritische IT-Dienste an Drittanbieter aus. DORA verlangt, dass diese Beziehungen streng überwacht und geregelt werden, um sicherzustellen, dass auch ausgelagerte Dienste den gleichen hohen Sicherheitsstandards entsprechen.
  5. Meldepflichten Finanzinstitute müssen signifikante Cybervorfälle an die zuständigen Aufsichtsbehörden melden. Dies trägt dazu bei, einen umfassenden Überblick über die Bedrohungslage zu erhalten und angemessen darauf reagieren zu können.

Warum ist DORA wichtig?

  1. Erhöhte Sicherheit und Stabilität Durch die Implementierung der DORA-Anforderungen können Finanzinstitute ihre IT-Sicherheit und Stabilität erheblich verbessern. Dies reduziert das Risiko von Datenverlusten, Betriebsunterbrechungen und finanziellen Verlusten.
  2. Regulatorische Konformität Die Einhaltung der DORA-Vorgaben ist nicht nur aus Sicherheitsgründen wichtig, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Finanzinstitute, die die Vorgaben nicht erfüllen, riskieren Strafen und Sanktionen.
  3. Vertrauen der Kunden In einer Zeit, in der Cyberangriffe immer häufiger und raffinierter werden, ist das Vertrauen der Kunden von unschätzbarem Wert. Durch die Einhaltung von DORA können Finanzinstitute ihren Kunden zeigen, dass sie alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um deren Daten und Vermögenswerte zu schützen.
  4. Wettbewerbsvorteil Unternehmen, die proaktiv auf regulatorische Anforderungen reagieren und ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich verbessern, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Sie sind besser auf zukünftige Bedrohungen vorbereitet und können schneller auf regulatorische Änderungen reagieren.

Umsetzung von DORA in Ihrem Unternehmen

Die Implementierung der DORA-Anforderungen erfordert eine sorgfältige Planung und Ressourcenallokation. Hier sind einige Schritte, die Ihnen dabei helfen können:

  1. Bewertung der aktuellen IT-Risikomanagement-Praktiken Beginnen Sie mit einer umfassenden Bewertung Ihrer aktuellen IT-Risikomanagement-Praktiken. Identifizieren Sie Schwachstellen und Bereiche, die verbessert werden müssen, um den DORA-Anforderungen gerecht zu werden.
  2. Entwicklung eines robusten Incident-Management-Plans Erstellen Sie einen detaillierten Incident-Management-Plan, der klare Prozesse und Verantwortlichkeiten definiert. Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter regelmäßig geschult werden und wissen, wie sie im Falle eines Cybervorfalls reagieren sollen.
  3. Durchführung regelmäßiger Resilienztests Führen Sie regelmäßig Tests durch, um die Widerstandsfähigkeit Ihrer IT-Systeme zu überprüfen. Nutzen Sie die Ergebnisse dieser Tests, um kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen.
  4. Überwachung und Management von Drittanbietern Stellen Sie sicher, dass auch Ihre Drittanbieter den DORA-Anforderungen entsprechen. Überwachen Sie ihre Sicherheitsmaßnahmen und integrieren Sie sie in Ihre eigenen Risikomanagement- und Incident-Management-Prozesse.
  5. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Überprüfen und aktualisieren Sie regelmäßig Ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen und -prozesse, um sicherzustellen, dass sie den neuesten Bedrohungen und regulatorischen Anforderungen standhalten.

Fazit

DORA stellt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der digitalen Betriebsresilienz von Finanzinstituten in der EU dar. Die Einhaltung der Anforderungen bietet nicht nur Schutz vor Cyberbedrohungen, sondern auch zahlreiche geschäftliche Vorteile. Indem Sie die DORA-Vorgaben umsetzen, können Sie die Sicherheit und Stabilität Ihrer IT-Systeme erhöhen, regulatorische Risiken minimieren und das Vertrauen Ihrer Kunden stärken. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen für die Herausforderungen der digitalen Zukunft gerüstet ist.