iSYS und TU München kooperieren bei Forschungsprojekt „KI & Wearables im Einsatz bei Neurodermitis“

Wie können künstliche Intelligenz und smarte Sensoren dazu beitragen, PatientInnen bei ihren ganz individuellen, gesundheitlichen Problemen zu unterstützen? Das ist die zentrale Frage, um die es sich beim Forschungsprojekt zum Thema „KI & Wearables im Einsatz bei Neurodermitis“ am Klinikum rechts der Isar der TU München dreht. iSYS ist dabei federführend für die Entwicklung der Software zuständig.

 

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) gibt an, dass jedes Jahr 2 Millionen Kinder und 2,5 Millionen Erwachsene an Neurodermitis leiden. Der Therapie- und Betreuungsbedarf ist dementsprechend hoch und genau hier setzt das Forschungsprojekt an. Ziel ist es, zu zeigen, wie es durch den Einsatz von KI und Wearables gelingen kann, sowohl PatientInnen als auch den ÄrztInnen im Alltag zu unterstützen.

 

Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei beim Einsatz einer direkt auf der Haut angebrachte Sensortechnik, die medizinische Daten in nicht-invasiv und in Echtzeit erfassen kann. Derartige Sensoren können beispielsweise in Smart Watches verbaut werden oder anderweitig auf der Haut angebracht sein. Der Hautsensor sendet die erfassten Informationen an die von iSYS entwickelte App und gibt den PatientInnen dadurch eine Rückmeldung über den Zustand ihrer Haut. Zusätzlich können die PatientInnen etwaige Beschwerden und Hautbefunde mittels Fotos oder Texteingabe manuell protokollieren.

 

Doch nicht nur die PatientInnen können von der App profitieren: Auch die behandelnden ÄrztInnen haben Zugriff auf die Daten und können somit den Krankheitsverlauf der Haut besser nachvollziehen. Als zusätzliche Informationsparameter können auch exogene Umweltfaktoren wie beispielsweise Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit oder Außentemperatur abgerufen werden. Auf diesem Weg gelingt es ÄrztIn und PatientIn, eine Korrelation zwischen dem erfassten Zustand der Haut und der potentiellen Ursache für die Verschlechterung des jeweiligen Hautbildes herzustellen. An dieser Stelle greift auch der Aspekt des maschinellen Lernens, denn durch die digitale Erfassung der Therapieempfehlung kann anhand der Sensordaten jederzeit kontrolliert werden, welchen tatsächlichen Erfolg die angewandte Heilmethode besitzt und ob es möglicherweise noch alternative Therapieformen gibt, welche auf Basis der gesammelten Gesundheitsdaten eine angestrebte Heilung noch besser unterstützen könnten.

 

Nicht zuletzt kann auch die Forschung selbst vom KI gesteuerten Wearable Monitoring profitieren: Ganz gezielt können ProbandInnen in der Feldforschung mit entsprechenden Sensoren und Geräten ausgestattet werden, um der Wissenschaft neue Erkenntnisse über Neurodermitis oder andere Hautkrankheiten zu liefern.

 

Bei dem Forschungsprojekt handelt es sich um ein FuE-Kooperationsprojekt der AiF Projekt GmbH, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird und im Rahmen des Programmes «Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand» (ZIM) läuft.

 

Weitere Informationen:

 

Beitrag zum Forschungsprojekt in Fachzeitschrift „Kompass Dermatologie“ (Ausgabe 09/2021, S. 213-214)