In diesem Projekt wird ein individuelles Produkt-Informations-Management System für das weltweit agierende Unternehmen Hama GmbH & Co KG entwickelt, das zugleich als Unternehmensplattform dient, diverse Anwendungen integriert und unternehmensweite Prozesse unterstützt.

Branche
Unterhaltungselektronik
Zubehör

Leistungen
Projektleitung
Prozessanalyse
Konzeption
Agile Entwicklungsmethodik
Release Management


Quick Facts

1.200
User:innen im PIM
23.700
User:innen im Shop
19
Niederlassungen
44
Shop-Instanzen

Die Herausforderung

Hama GmbH & Co KG aus dem bayerischen Monheim ist einer der europäischen Marktführer für elektronisches Zubehör und mit seinen Produkten auf allen Kontinenten rund um den Erdball vertreten. Das Sortiment des Zubehörspezialisten umfasst über 18.000 Artikel, die weltweit mit Tochterfirmen oder Handelspartnern über den B2B-Kanal und B2C-Kanal vertrieben werden.

Vor der Einführung eines globalen Produkt-Informations-Management (PIM) wurden die Produktdaten für die lokalen Märkte und deren Publikationskanäle jeweils bei den einzelnen Mitgliedern der Hama Gruppe isoliert und redundant verwaltet. Ein zentrales Produktdatenmanagement mit eindeutiger, übergreifender und konzernweiter Produktidentifizierung, sowie einer zentrale Verwaltung und Lokalisierung der Daten für die internationalen Märkte gab es nicht.

Gleichzeitig veränderten sich aber vor dem Hintergrund der Internationalisierung und Globalisierung die Business-Anforderungen bei Kunden und Lieferanten. So begannen mehr und mehr Kunden international zu agieren und forderten internationale beziehungsweise lokalisierte Sortimente und Produktinformationen aus einer Hand. Darüber hinaus zogen die Release-Zyklen im Endgeräte-Segment spürbar an, so dass sich die Lebenszyklen von Zubehörprodukten rapide verkürzten.

Aus diesem Grund fällte man bei Hama 2010 die strategische Entscheidung das bestehende Produktverwaltungssystem, das ausschließlich innerhalb des deutschen Mutterkonzern genutzt wurde, konsequent und zielgerichtet zu einem zentralen PIM System auszubauen, die internationalen Produktdaten zentral zu verwalten und die nötigen Inhouse-Prozesse im Sinne einer datenorientierten Unternehmenskultur auszurichten. Dies markiert die Geburtsstunde des iSYS PIM Systems, das als konsequente Weiterentwicklung aus dem alten Produktverwaltungssystem hervorgegangen ist.


Die Lösung

Globaler Artikelstamm
Der erste Schritt bei der Einführung des globalen PIM Systems war der Aufbau eines zentralen Artikelstamms. Dabei wurden in Kombination mit der Einführung einer eindeutigen und verbindlichen Konzernartikelnummer die isolierten Artikelstämme der weltweiten Hama Niederlassungen in der Artikelverwaltung des PIM Systems bereinigt und hinterlegt. Begleitet wurde diese Phase des Datenclearings und der Integration durch den Aufbau einer generischen API zum automatisierten, zyklischen und nachhaltigen Datenaustausch mit den unterschiedlichen ERP-Systemen der Hama Auslandsniederlassungen. Mit diesem ersten Step wurden nicht nur Transparenz geschaffen und Datenverfügbarkeit optimiert sondern vor allem auch die Voraussetzungen für alle weiteren automatisierten PIM-Prozesse gelegt, die ohne verlässliche und strukturierte Stammdaten nicht denkbar und am Ende auch nicht realisierbar sind.
Redaktionsprozess
In einem zweiten Schritt wurden dann die einzelnen Pflege-Prozesse zu Content-Produktion und -Veredelung unter einem zentralen Redaktionsprozess – von der ersten Anlage über die Klassifizierung bis hin zur Publikationsfähigkeit eines Artikels – gebündelt und im PIM-System abgebildet. Die Redakteure erhalten ihre Arbeitsaufträge papierlos in einer Aufgabenliste, die dann entsprechend abgearbeitet wird. Wichtig im internationalen Kontext war es den Prozess so zu gestalten, dass auch Redakteure bei den Auslandsniederlassungen einbezogen werden und von der Zentrale in Monheim jeweils nur fertige und abgenommene Texte zur Übersetzung und lokalen Veredelung systemisch bereitgestellt bekommen.
Publishing / Printausleitung
Das iSYS PIM System wurde systematisch als zentrale Publishing-Instanz zur Versorgung unterschiedlichster Kanäle aufgebaut – beispielsweise der B2B Online Shops und B2C Online Shops der einzelnen Hama Unternehmen, der Schnittstellen zu Kunden und Datenpools im In- und Ausland, sowie zur automatisierten Ausleitung von Printmedien über die Ausgabekanäle Web2Print, PIM2Print und Desktop Publishing (Adobe InDesign). Hama ist heute in der Lage innerhalb von wenigen Stunden einen aktuellen Katalog mit mehreren tausend Seiten in jeder verfügbaren Sprache mit jedem beliebigen (Kunden-) Sortiment druckfertig auszuleiten und besitzt mit der iSYS Publishing-Komponente ein flexibles Instrument zur automatisierten Produktion unterschiedlichster Printmedien vom großen Katalog bis hin zum Preisschild für den Werksverkauf. Hat man in den vergangenen Jahren beispielweise die Printkataloge in einem jährlichen Rhythmus produziert, ist Hama heute mit einem 2-monatigem Publikationszyklus mit den aktuellen Artikeln am Markt und bei den Kunden. Hierbei ist Hama dank der zentralen Daten im PIM System nun in der Lage in kürzester Zeit einerseits die zahlreichen Auslandsniederlassungen und andererseits dezidiert Kunden mit spezifischen Katalogen und Verkaufsunterlagen zu versorgen.

Projektdauer & Durchführung

Seit der Einführung von E-Business und E-Commerce im Jahre 2000 baut und vertraut Hama konzernweit auf die Lösungen aus dem Hause der iSYS Software GmbH und hat aktuell das PIM System, die B2B Ausführung und B2C Ausführung des iSYS Shopsystems, sowie das Publishing-Modul zur Druckorganisation für die automatisierte Erzeugung von Katalogen oder Broschüren im Einsatz.

Die eingesetzten Lösungen werden bis heute in enger Abstimmung mit Hama in monatlichen Entwicklungszyklen weiterentwickelt und ausgebaut, so dass schnell mit neuer Funktionalität auf aktuelle Business Requirements reagiert werden kann. Dies ist gerade in der schnelldrehenden Zubehörbranche mit sich rapide verkürzenden Produktlebenszyklen ein wesentlicher Aspekt für den eigenen Wettbewerbsvorteil.


Benefits

Einsparung und Reduzierung von Prozess- und Verwaltungskosten durch zentralisiertes und cleveres Datenmanagement
Verkürzung der Bearbeitungszeiten durch Vereinfachung und systemische Hilfen (z.B. Massendatenbearbeitung) und damit schnellere Verfügbarkeit und Bereitstellung der Daten
Unternehmensweit schneller und gezielter Zugriff auf Produktdaten durch alle Prozessbeteiligten (Marketing, Redaktion, Vertrieb, Logistik, Entwicklung, Customer Care, usw.)
Konsistente, Corporate Design-konforme und korrekte Daten für alle Vertriebs- und Marketing-Kanäle (Sortimentsdaten, Stammdaten und Content-Daten, usw.)
Vermeidung von ungewollten Content-Varianten und -Redundanzen (i.d.R. echte Kostentreiber)
Nachhaltige und verlässliche Daten für automatisierte Prozesse

Folgeschritte

In der Folge wurden viele kostenintensive manuelle Pflege und Verwaltungsprozesse rund um die Produktinformationen abgelöst und im Rahmen von PIM konsequent systembasiert und automatisiert aufgesetzt.

Dies betrifft beispielsweise die automatisierte Pflege von Produktbeziehungen. Hama digitalisiert auf diese Weise seine Kernkompetenz als Zubehörspezialist und verwaltet heute mehr als 25 Mio. Produktbeziehungen im iSYS PIM System, die über zahlreiche Marketing-Kanäle ausgegeben werden – etwa in Form von digitalen und gedruckten Kompatibilitätslisten für die Kunden oder über den Zubehör-Assistent in den E-Commerce-Systemen.

Darüber hinaus wurde aufgrund der zunehmenden Standardisierung der Datentransaktionsprozesse – Stichwort Datenpools – das PIM-interne Klassifikationssystem um das Management von weiteren, externen Produktklassifikationscodes erweitert. Hama verwaltet heute im PIM-System

mehr als 10 verschiedene Produktklassifikationssysteme, kundenspezifische Systeme und Branchenstandards (z.B. GPC, ETIM, UNSPSC, etc.) und ist damit auch künftig in der Lage, Produkte in den internationalen Märkten zu platzieren.

2015 startete Hama mit dem „Translation Manager Modul“ im iSYS PIM System zur zentralen und automatisierten Steuerung von Übersetzungsaufträgen an einen externen Übersetzungsdienstleister. Damit konnten die Durchlaufzeiten bei der Übersetzung erheblich verkürzt und mit verlässlich verfügbaren Übersetzungen weitere Prozesse automatisiert werden. Ein manueller Versand von Dokumenten zur Übersetzung von Artikeltexten ist bei Hama heute dabei nicht mehr nötig.

Das iSYS PIM System verwaltet und steuert heute als zentraler Single Point of Truth die Produktdaten der etwa 20 Unternehmen in der Hama Gruppe – Zentrale und Auslandsniederlassungen – und verteilt diese zielgruppengerecht und automatisiert an die einzelnen Hama Ländershops, an die Markenshops der Hama Eigenmarken sowie über Schnittstellen zu Datenpools und zu Handelspartnern im stationären Handel und im Distanzhandel und stellt die notwendigen Produktdaten für die automatisierte Versorgung der Printkanäle bereit.

Durch die nachhaltige und schnelle Entwicklung des Systems ist Hama für die Zukunft bestens aufgestellt und für die kommenden Herausforderungen bereit.

Verwendete Technologien

Über den Kunden

Die Hama GmbH & Co. KG wurde 1923 in Dresden gegründet und ist ein Distributor und Hersteller von Zubehör in den Produktbereichen Foto, Video, Audio, Computer und Telekommunikation. Die Firma beschäftigt weltweit an 20 Standorten rund 2.500 Mitarbeiter, davon 1.300 am heutigen Stammsitz im schwäbischen Monheim.

iSYS unterstützt seit 25 Jahren die Hama GmbH & Co KG als verlässlicher Partner in einer Vielzahl an Software- und Digitalisierungsprojekten.

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Rainer Baumgärtner
Rainer Baumgärtner Head of Business Development